Die Weinregion Ahr umfasst mit nur 550 Hektar Rebfläche ein eher kleines Gebiet. Sie erstreckt sich auf gut 30 Kilometer zwischen Altenahr und Heimersheim. In den Weinbergen wachsen vor allem rote Reben, die einen Anteil von 86 Prozent ausmachen. Die Ahr hat damit den höchsten Rotweinanteil aller deutschen Regionen. Die wichtigste Rebsorte, mit einem Anteil von 61 Prozent, ist der Spätburgunder. Mit weitem Abstand folgen Portugieser und Riesling, die wichtigste Weißweinsorte an der Ahr. Die regionale Spezialität Frühburgunder holte in den letzten Jahren immer mehr auf.
In den letzten 20 Jahren fand auch hier ein regelrechter Umbruch in der Weinbauwirtschaft statt. Immer mehr Winzer wissen um das Potenzial ihrer Weine und bauen diese im Barrique aus. Wo die meisten Winzer früher ihre Weine schon ein Jahr nach der Ernte abfüllten, macht sich jetzt die längere Zeit im Fass an der Qualität und der Lagerfähigkeit der Weine bemerkbar.
Das von der Sonne verwöhnte drittgrößte deutsche Weinbaugebiet erstreckt sich mit knapp 16.000 Hektar zwischen Tauberfranken im Norden und dem Bodensee bzw. dem Markgräflerland im Süden.
Das Anbaugebiet umfasst neun Untergebiete: Tauberfranken, Badische Bergstraße, Kraichgau, Ortenau, Breisgau, Kaiserstuhl, Tuniberg, Markgräflerland und Bodensee.
Unterschiedliche Böden und die weite Streuung des Gebiets rufen selbst innerhalb einer Rebsorte die vielfältigsten Weinaromen hervor. Dies macht das Badische so interessant, man wird immer wieder neu überrascht. So vielfältig wie die Beschaffenheit der Böden und die Anbaugebiete, so zahlreich sind auch die Rebsorten. Sie reichen von Spätburgunder über Müller-Thurgau, Grauburgunder, Riesling, Weißburgunder hin zu Gutedel. Zudem kommen bei den einzelnen Gebieten noch die regionalen Spezialitäten hinzu, wie im Markgräflerland die Rebsorten Nobling und Freisamer, am Kaiserstuhl die Rebsorten Silvaner, Gewürztraminer und Muskateller, in Tauberfranken die Rebsorte Tauberschwarz, sowie im Kraichgau die Rebsorten Auxerrois, Lemberger und Schwarzriesling.
In Franken werden ca. 6.100 Hektar Rebfläche bewirtschaftet.
Die für diese Region bekannte Flaschenform, der Bocksbeutel, ist mittlerweile auf dem Rückzug, da sich immer mehr Winzer dazu entschließen, ihren Wein in Bordeaux- oder Burgunderflaschen abzufüllen.
Weine, die als „fränkisch trocken“ oder mit „fränkischer Stil“ bezeichnet werden und damit erdige, bodenständige Weine verkörpern, sind immer weniger gefragt und rückläufig. Immer mehr junge aufstrebende Betriebe setzen mit ihren Weinen auf eine klare und fruchtbetonte Linie. Grundlage hierfür bilden die beiden gefragten Rebsorten Silvaner und Riesling; aber auch Müller-Thurgau, Bacchus, Kerner und Scheurebe finden Beachtung und ihre Liebhaber.
Rote Rebsorten nehmen einen immer größer werdenden Stellenwert in Franken ein und kommen immerhin schon auf 20 Prozent der gesamten Rebfläche. Neben Spätburgunder werden vor allem auch Frühburgunder und Domina angebaut.
Die momentan gefragteste Sorte ist aber der Silvaner, wodurch der bisherige Primus Müller-Thurgau immer mehr Boden abgeben muss.
Das kleinste Weinbaugebiet Deutschlands umfasst 439 Hektar und erstreckt sich zwischen Heppenheim und Zwingenberg am Odenwald.
Die dominierende Rebsorte ist der Riesling, welche zwar 48 Prozent der gesamten Rebfläche einnimmt, aber immer mehr zurückgeht. Neben dem Riesling halten noch Grauburgunder, Müller-Thurgau, Silvaner, Kerner, Weißburgunder, Ehrenfelser und Scheurebe nennenswerte Mengen bei den weißen Sorten. Rote Sorten nehmen 21 Prozent der Rebfläche ein, hier vor allem Spätburgunder und Dornfelder.
Der Größe nach kommt der Mittelrhein direkt nach der Hessischen Bergstraße; hier werden 461 Hektar Rebfläche bebaut. Wie das benachbarte Rheingau hat auch der Mittelrhein mit 67 Prozent einen sehr hohen Rieslinganteil bei den Rebsorten. Mit Abstand folgen Spätburgunder, Müller-Thurgau und Kerner. Man folgt auch hier dem allgemeinen Trend und baut immer mehr Burgundersorten und Rotweine an. Bisher gibt es jedoch keine nennenswerten Roten aus dieser Gegend.
Bedenklich ist der stetige Rückgang der Rebfläche in diesem Gebiet. Während im 19. Jahrhundert noch über 2.000 Hektar Fläche bebaut wurde, waren es in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts nur noch 1.200 Hektar. Aktuell sind es sogar nur noch 461 Hektar. Diese Entwicklung scheint noch nicht gestoppt. Ein Grund dafür könnten die schwer zugänglichen und damit mühsam zu bewirtschaftenden Steillagen sein.
Das Moselanbaugebiet ist mit 9.034 Hektar das fünftgrößte Deutschlands. Dazu gehören auch die beiden Nebengebiete Saar und Ruwer. An insgesamt allen drei Standorten wird zu ca. 60 Prozent Riesling angebaut. Müller-Thurgau folgt mit 14 Prozent, Elbling mit 6 Prozent und Kerner mit 4 Prozent. Sehr stark im Aufschwung sind aber Weißburgunder und Chardonnay. Bei den roten Rebsorten liegen Dornfelder und Spätburgunder klar vorne und nehmen zusammen eine Rebfläche von knapp 9 Prozent ein.
Auch hier an der Mosel nimmt die bebaute Rebfläche immer mehr ab und man findet zunehmend aufgegebene Steillagen.
An der Nahe werden ca. 4.155 Hektar für den Weinbau bewirtschaftet. Bekannt ist dieses Weinbaugebiet vor allem für seine edelsüßen und auch trockenen Rieslinge. Sie gehörten in den letzten Jahren immer wieder zur Spitze und brauchen den Vergleich mit anderen Weinregionen nicht zu scheuen. Neben Riesling werden auch noch Müller-Thurgau und Silvaner angebaut. Aber auch der deutschlandweite Trend, immer mehr rote Rebsorten anzubauen, ist hier erkennbar.
So nehmen Dornfelder und Spätburgunder inzwischen schon ein Viertel der gesamten Rebfläche an der Nahe ein.
Die Pfalz ist nach Rheinhessen das zweitgrößte Anbaugebiet und nimmt mit 23.461 Hektar ein Viertel der gesamten deutschen Rebfläche ein. Leiningerland, Mittelhaardt und Südpfalz heißen die Unterregionen in der Pfalz, die jeweils mit ihren eigenen typischen Nuancen hervortreten. Das Leiningerland ist hierbei noch die Versuchsstrecke für jegliche Art von Rebsorte. Bisher ist jedoch noch keine klare Linie zu erkennen, in welche Richtung der Weg führt. Die Mittelhaardt dagegen steht ausnahmslos für Riesling. Die hiesigen Winzer produzieren konsequent gute Qualität und gehören damit zu den Besten in der Pfalz. Die Südpfalz produziert seit geraumer Zeit mehr und mehr hervorragende Weiß- und Grauburgunder, Spätburgunder und Chardonnay. Die Sorten Muskateller, Gewürztraminer und Auxerrois haben hier den Status einer regionalen Spezialität.
Was in der Pfalz im Allgemeinen auffällt, ist der Hang zu internationalen Rebsorten. Die Pfälzer Winzer versuchen sich gerne an Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Es ist allerdings fraglich, ob man mit diesen Sorten zu vernünftigen Ergebnissen kommt oder ob es nicht besser ist, die heimischen Sorten konsequent zu besserer Qualität zu bringen und damit auch auf dem internationalen Markt zu etablieren. Allen voran ist hier die Rebsorte Sankt Laurent zu nennen. War sie früher eine Südpfälzer Spezialität, so kann man sie jetzt in den verschiedensten Anbaugebieten Deutschlands finden. In der Pfalz kommt diese Sorte zu beachtlichen und nennenswerten Ergebnissen und ist auf jeden Fall eine Probe wert.
Das international bekannteste Weinbaugebiet in Deutschland ist das Rheingau. Mit einer Rebfläche von 3.125 Hektar ist es im guten Mittelmaß vertreten und wird von zwei Rebsorten dominiert. Bei den weißen Sorten ist es mit knapp 79 Prozent der Riesling, bei den roten Sorten mit 12 Prozent der Spätburgunder. Immer häufiger wird aber derzeit Weißburgunder angebaut.
Begünstigt durch die kurzzeitige westliche Führung des Rheintals und der damit vorwiegend südlich ausgerichteten Weinberge können hier hervorragende Weine wachsen. Gleichzeitig wird das Rheingau umringt vom reich bewaldeten Taunus und dem Rheingaugebirge, so dass durchweg ein sehr mildes Klima herrscht. Den Kellermeistern ist es überlassen, aus diesen Voraussetzungen das höchste Maß an Qualität in die Flasche zu bringen.
Hier im Rheingau wurde im 18. Jahrhundert die Spätlese und die damit verbundene Edelfäule der Trauben entdeckt. Mit den Jahren und dem weiteren Erforschen der Verarbeitung der edelfaulen Trauben kamen die Auslese sowie die Beeren- und Trockenbeerenauslese hinzu.
Auch in den letzten Jahren wurde wieder ein Trend geprägt; der Begriff „Erstes Gewächs“ wurde geschaffen. Er bezeichnet Weine aus speziell klassifizierten Lagen und setzt seit dem Jahr 1999 die Messlatte in der Qualität noch ein Stück höher.
Mit 26.444 Hektar ist Rheinhessen das größte deutsche Weinanbaugebiet. Es umfasst ca. ein Viertel der gesamten deutschen Rebfläche. Etliche Jahre vorwiegend als Fassweinlieferant bekannt, vollzieht sich nun seit einigen Jahren ein drastischer Wandel hin zu mehr Qualität und dem Verkauf in der Flasche. Rheinhessen erwacht aus seinem Dornröschenschlaf. Nicht nur weil die Winzer ihre eigene Qualität erkennen und erschmecken; sie werden auch international immer erfolgreicher. Dies spiegelt sich natürlich auch im Preis wider.
Auch in Rheinhessen kann man einen Trend verfolgen. Neuzüchtungen werden wieder aus den Weinbergen verbannt, während internationale Sorten sowie Rotweinsorten auf dem Vormarsch sind. Desweiteren werden sicherlich auch einzelne Regionen spezielle Rebsorten hervorbringen.
Weinbau ist in dieser Region bereits seit dem 10. Jahrhundert bekannt und wird auch gelebt. Wie der Name schon sagt, erstrecken sich die 685 Hektar Rebfläche entlang der beiden Flüsse Saale und Unstrut. Der größte Teil der Rebfläche liegt im Bundesland Sachsen-Anhalt, ein kleinerer, mit 66 Hektar, in Thüringen.
Die Rebfläche umfasst zu 76 Prozent weiße Sorten und zu 26 Prozent rote Sorten. Die wichtigsten weißen Sorten sind Müller-Thurgau, gefolgt von Weißburgunder und Silvaner. Müller-Thurgau und Weißburgunder legen stetig zu, während die mit Silvaner bebaute Fläche immer mehr ab nimmt.
Bei den roten Rebsorten war bis vor 30 Jahren fast ausschließlich der Portugieser vertreten, doch kamen seitdem einige andere Sorten hinzu. Nennenswert sind hier Dornfelder, Spätburgunder, Regent, Zweigelt und Lemberger.
Die Erträge des gesamten Anbaugebiets sind den sehr starken Schwankungen des hier vorherrschenden Kontinentalklimas unterworfen. Das bedeutet, dass strenge Winter mit zu früh oder spät auftretendem Frost erhebliche Schäden an den Rebstöcken verursachen können.
Das östlichste Weinanbaugebiet Deutschlands befindet sich in Sachsen. Es ist etwas kleiner aber ebenso alt wie sein Nachbar an Saale und Unstrut. Im ausgehenden Mittelalter, als in Sachsen mit dem Weinbau begonnen wurde, bauten die Winzer ihren Wein auf rund 4.000 Hektar an. Durch Kriege und Reblausbefall waren es um 1945 gerade mal 60 Hektar Rebfläche, die bewirtschaftet wurden. Seit den fünfziger Jahren legte die Rebfläche aber wieder stetig zu und hat inzwischen eine Größe von 462 Hektar erreicht.
Der überwiegende Teil der Rebfläche, 81 Prozent, wird mit weißen Rebsorten bepflanzt. Müller-Thurgau, Riesling und Weißburgunder können hier als wichtigste Vertreter genannt werden. Es werden aber noch eine ganze Reihe weiterer weißer Sorten in Sachsen angebaut. Sie reichen von Grauburgunder, Traminer, Kerner, Goldriesling über Scheurebe, Bacchus, Elbling, Solaris und Gutedel bis zu Kernling und Morio-Muskat.
Mit einer Fläche von 11.511 Hektar ist es das viertgrößte Weinanbaugebiet und bildet zusammen mit der Ahr die Spitze beim Rotweinanbau. Rote Sorten werden hier zu 71 Prozent angebaut, wobei Trollinger die Wichtigste ist. Sie ist die Spezialität Württembergs und nimmt 21 Prozent der bebauten Fläche ein. Weitere wichtige Rotweinsorten sind Lemberger, Schwarzriesling und Spätburgunder. Kleinere Spezialitäten sind Samtrot, Clevner und Muskattrollinger. Bei den weißen Sorten steht der Riesling mit 18 Prozent an der Spitze, gefolgt von Kerner, Müller-Thurgau und Silvaner. Von immer mehr Winzern werden aber auch Grau- und Weißburgunder sowie Chardonnay angebaut.
Württemberg ist bekannt für seine hervorragenden Spätburgunder und Lemberger; die Rieslinge dagegen werden mit denen der Mosel und des Rheingau verglichen und haben es dementsprechend schwer.